April

Der April startete mit meinem Geburtstag, der erste ohne meine Familie.

Am Tag davor feierten wir zusammen mit zwei anderen Bewohnerinnen des Waisenhauses hinein. Jonas hatte aus Deutschland einige Pakete zum Auspacken mitgebracht, und ich bekam auch Geschenke von meinen Mitfreiwilligen. Vielen Dank, an alle, die mir etwas geschickt und gratuliert haben! 


Mein Geburtstag selbst begann dann mit einem Corona-Test, da sich die Köchin im Waisenhaus infiziert hatte. Zum Glück ist aber niemand angesteckt worden!

Nele, Niclas und Sophie ließen mich dann allein im Waisenhaus zurück, um eine Überraschung vorzubereiten. In der Zeit verteilte ich in der Küche von meiner Torte, und die Kinder sangen für mich in englisch und griechisch Geburtstagslieder. Das war total niedlich. Außerdem malten und bastelten sie etwas für mich, ich bekam einen Stift und ein Kuscheltier geschenkt, und die beiden älteren Mädchen schenkten mir Schmuck und Schokolade. Das hat mich sehr gerührt.



Mit einem Mädchen ging ich dann noch in der Stadt spazieren, bevor Nele mich mit einem Auto abholte und wir losfuhren, ohne dass sie mir sagte, wohin es gehen würde.

Wir hatten tolles, warmes Geburtstagswetter und parkten schließlich an einem Strand. Nach einem kurzen Fußweg erwarteten mich Sophie und Niclas mit einem wunderbaren Picknick. Wir aßen, spielten Kartenspiele, genossen die Aussicht und redeten viel, bis es dunkel wurde. Dann kamen noch die beiden Fahrer des Waisenhauses dazu, entzündeten ein Feuer und es wurde gegrillt. Abschließend fuhren wir zu Rose nach Ialysos und tranken noch einen Absacker, bevor wir schlafen gingen. Das war eine wirklich tolle Überraschung und ein super Geburtstag! Es ist wirklich schön, dass die anderen sich so viel Mühe gegeben haben, diesen Tag so besonders zu machen!







Am nächsten Tag flog Sophie dann für eine Woche nach Deutschland. Nele und ich gingen in die Altstadt, wo sie mich - ebenfalls zum Geburtstag - auf eine Übernachtung in eine kleine Pension einlud. Das war richtig schön. Am nächsten Morgen tranken wir mit dem Besitzer noch einen Kaffee. Am Wochenende feierten wir auch nochmal in der Gemeinde mit Rose, Monika und Martin meinen Geburtstag. Monika hatte eine großartige Erdbeertorte gebacken.




Am 10. April  wurde eines der Waisenmädchen 18, was wir ebenfalls ausgiebig feierten. Wir unternahmen mit ihr einen Ausflug über die Insel und machten ein Picknick an der Anthony Quinn Bucht. Wenige Tage später zog sie aus dem Waisenhaus aus. Der Abschied fiel uns und besonders ihrer engsten Freundin sehr schwer, da wir sie sehr ins Herz geschlossen und viel Zeit mit ihr verbracht haben. Wenn die Kinder 18 werden, müssen sie das Haus verlassen, wenn sie nicht noch in einer Ausbildung (Schule, Studium etc.) sind. Das ist oft nicht einfach, da sich natürlich die Frage stellt wohin es gehen wird. Meist kommen die Kinder zu anderen Verwandten oder in andere Einrichtungen. Auch psychisch ist das für die Kinder oft belastend. Bei vielen Kindern ist es unklar, wo sie aufgenommen werden und was sie machen. Im Waisenhaus sind sie abgeschirmt und eher unselbständig. Wenn sie die Einrichtung verlassen, stürzen viele oft erst ab.  


An einem Wochenende grillten wir mit den beiden Fahrern bei Rose in Ialysos. Außerdem

fingen Niclas und ich an, uns an den Wochenenden regelmäßig zum Sport in einem nahegelegenen Outdoor-Sportpark zu treffen. Zum Glück ist das Wetter inzwischen richtig schön und frühlingshaft geworden, und man kann auch schon mal am Strand sitzen oder baden gehen.

Weil es mir auf Rhodos so gut gefällt und mir die Arbeit großen Spaß macht, habe ich mich übrigens entschlossen, meinen Freiwilligendienst bis Ende August zu verlängern.


Der April endete mit dem “Megali Paraskevi”, dem orthodoxen Karfreitag. Es ist das erste Mal, dass ich Ostern in Griechenland erlebe. Darüber dann mehr in meinem nächsten Blog, in dem ich dann hoffentlich auch über weitere Highlights berichten kann, denn ab Mai sind etliche Lockerungen bezüglich der Öffnungen, der Ausgangssperre und des Reisens etc. geplant, so dass wieder ein Stück Normalität einkehren kann!







Kommentare

  1. Bravo, liebe Aliki. Sehr schön, das du an deinem Geburtstag einige Higlights erleben konntest. Schön, das es dir gerade in der jetzigen Zeit gut gefaellt. Wir erleben es ja gerade auch live, was es heisst, im Lockdown in Griechenland zu leben. Aber es wird von Tag zu Tag besser, vor allem das Wetter. Und ab dem 10. Mai endlich keine Reisebeschraenkungen mehr. Alles Liebe von uns Beiden hier auf Kassandra.

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